FAQ

Übersicht

Biologisch abbaubare Produkte

Was sind Biokunststoffe?

Biokunststoffe sind Materialien, die sich sich nach Erwärmung unter Druck verformen lassen. Nach dem Abkühlen behalten sie ihre neue Form bei. Von herkömmlichen Kunststoffen unterscheiden sie sich dadurch, dass sie entweder unter Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wurden und/oder dass sie vollständig biologisch abbaubar sind. Als Ausgangsstoffe zur Herstellung der Polymere dienen vor allem Stärke, pflanzliche Öle oder Cellulose. Mögliche Ausgangspflanzen sind Pflanzen wie Mais, Sonnenblumen sowie Hölzer, aus denen Cellulose gewonnen werden kann.

Biologisch abbaubar ist ein Kunststoff, wenn er einen biochemischen Prozess durchläuft, bei dem in der Umwelt natürlich vorkommende Mikroorganismen das Material zu Wasser, Kohlendioxid (CO2) und Humus (Biomasse) abbauen. Dadurch gewinnen sie Energie und Bausteine für ihr Wachstum und ihre Vermehrung.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass biologisch abbaubare Kunststoffe sowohl auf nachwachsenden Rohstoffen als auch auf petrochemischen Rohstoffen basieren können. Die Abbaubarkeit der Werkstoffe wird am Ende durch ihre chemische Mikrostruktur und nicht durch den Ursprung der eingesetzten Rohstoffe oder ihres Herstellungsprozesses beeinflusst.

Die entscheidenden Vorteile der Biokunststoffe liegen in ihrem Potenzial, die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu reduzieren und den Eintrag von Mikroplastik in die Natur zu vermeiden. Denn beim Umstieg von herkömmlichen Kunststoffen auf Biokunststoffe werden fossile Rohstoffe durch erneuerbare Rohstoffe ersetzt.

Warum ist die Bioabfallsammlung so wichtig?

Kompostierbare Kunststoffe können durch den Einsatz als kompostierbare Bioabfallbeutel die Getrenntsammlung von Bioabfällen fördern und damit entscheidend zur Erfüllung einer Kreislaufwirtschaft und zum Erreichen politisch geforderter und gesetzlich vorgeschriebener Recycling-Quoten beitragen.

Allein das Aufkommen von getrennt gesammelten biogenen Abfällen aus österreichischen Haushalten und ähnlichen Einrichtungen beläuft sich in etwa auf 1 Mio. Tonnen. Dies entspricht in etwa 110kg pro Einwohner und 22% des gesamten Aufkommens der Siedlungsabfälle aus Haushalten[1].

Vor allem in den letzten Jahren hat die getrennte Sammlung von Bioabfall um 32% zugenommen. Grund hierfür sind laut Umfrage des Witzenhausen Instituts der Einsatz besserer Bioabfallsysteme (AirBox®) von NATURABIOMAT® und die Verwendung von (BIOMAT® -) Bioabfallbeuteln in den Haushalten. In einem Praxisversuch mit ca. 1.650 Haushalten konnte durch die kostenlose Ausgabe von biologisch abbaubaren Beuteln der Anteil an Nahrungs- und Küchenabfällen um 23% gesteigert werden[2].

Wir setzen uns dafür ein, dass sich vom Gesetzgeber über die verantwortlichen Umweltbehörden vor Ort bis hin zu den Unternehmen und Bürgern alle gesellschaftlichen Akteure daran beteiligen, das Ressourcenpotenzial und die Sammelquote bei Bioabfällen zu heben. Nur wer getrennt sammelt, sorgt dafür, dass aus den Abfällen umweltfreundliche Energie und nährstoffreicher Kompost entstehen kann. So werden fossile Energieträger und klima- und umweltschädigende Torfe und Chemiedünger ersetzt.

Wie sind biologisch abbaubare Beutel zusammengesetzt?

Zur Herstellung bzw. Beschichtung von kompostierbaren Bioabfallbeuteln werden spezielle, zertifiziert biologisch abbaubare und kompostierbare Werkstoffe (BAW) verwendet. Diese bestehen typischerweise aus einem speziellen, biologisch abbaubaren, teilweise biobasierten Basis-Polyester, der mit mindestens einem weiteren biologisch abbaubaren und biobasierten Polymer kombiniert wird. Üblicherweise werden Polymilchsäure (PLA) oder thermoplastische Mais- oder Kartoffelstärke verwendet. Der Anteil nachwachsender Rohstoffe beträgt dabei über 50%, so wie es von der deutschen Bioabfallverordnung gefordert wird.

Wird nur der nachwachsende Anteil der kompostierbaren Folienbeutel abgebaut?

Nein, auch die synthetischen, aus fossilen Rohstoffen hergestellten Bestandteile der kompostierbaren Beutel werden von Mikroorganismen abgebaut und damit zu Kohlendioxid, Wasser, Energie und für sie lebensnotwendigen Bausteinen[3]. Mikroorganismen interessieren sich nicht dafür, woher das Futter kommt, sondern nur, ob es Energie gibt und Bausteine für ihr Wachstum liefert.

Nach DIN EN 13432 muss der vollständige biologische Abbau im Einzelnen für alle Bestandteile der Folienbeutel nachgewiesen werden.

Die Folienbeutel müssen laut Norm DIN EN 13432 zu mindestens 90% (zu Kohlendioxid) abgebaut werden. Was passiert mit den übrigen 10%? Bleiben Sie als Mikroplastik im Boden?

So wie der Mensch Lebensmittel verdaut und dabei Kohlendioxid ausatmet, nutzen Mikroorganismen kompostierbare Folienbeutel als Futter und wandeln diese in Energie und Bausteine für ihr Wachstum und ihre Vermehrung um. Dabei entsteht Kohlendioxid und Wasser. Der Abbau der Folienbeutel kann somit im Labor über das gebildete Kohlendioxid nachgewiesen werden. Das verlangt auch die Norm DIN EN 13432.

Dass kompostierbare Folienbeutel nicht zu 100% zu Kohlendioxid abgebaut werden, liegt somit daran, dass Mikroorganismen einen Teil ihres Futters (hier: Abbauprodukte der Folien) in lebensnotwendige Bausteine zum Aufbau der eigenen Körpersubstanz umwandeln. Dasselbe passiert auch, wenn Mikroorganismen natürliches Futter wie Bioabfall oder Zellulose verwerten.

  • Kompostierbare Beutel werden also zu 100% biologisch umgesetzt.
  • Es entstehen Kohlendioxid und Wasser sowie für die Mikroorganismen lebensnotwendige Bausteine und Energie.
  • Es bleibt kein Mikroplastik im Boden zurück.

Wie schnell bauen die kompostierbaren Folienbeutel, die zur Bioabfallsammlung angeboten werden, ab?

Die Dauer der Kompostierbarkeit hängt stark von der jeweiligen Umgebung ab, in der das Produkt abgebaut wird. Da jede Umgebung (Kompost, Boden, Wasser, etc.) unterschiedliche Temperaturen und Mikroorganismen aufweist, kann die Dauer des biologischen Abbauprozesses von Standort zu Standort variieren.

Beispielsweise werden Bioabfallbeutel in einer industriellen Kompostierungsanlage (dort herrschen optimale Bedingungen)innerhalb von 4 bis max. 10 Wochen abgebaut.

Produkte mit dem OK Compost INDUSTRIAL Zertifikat sollten nur in industriellen Kompostierungsanlagen (bei Temperaturen zwischen 55° und 60°) kompostiert werden. Der biologische Abbau dieser Produkte benötigte im Gartenkompost zu viel Zeit[4].

BIOMAT® Bioabfallbeutel sind mit dem OK HOME Compost Zertifikat der TÜV Austria zertifiziert. Dies besagt, dass die Produkte auch bei niedrigen Temperaturen kompostieren, sodass diese im eigenen Garten am Komposthaufen entsorgt werden können.

Bauen kompostierbare Folienbeutel auch in der Vergärung ab?

Bei der Vergärung, also dem Abbau ohne Sauerstoff (anaerob), sind andere Mikroorganismen aktiv als bei der Kompostierung. Sie verdauen kompostierbare Folienbeutel weniger gut. Versuche haben aber gezeigt, dass die pflanzliche Stärke, die in einigen kompostierbaren Folien enthalten ist, wie zum Beispiel in den BIOMAT® Bioabfallbeutel, auch unter anaeroben Bedingungen schnell abgebaut wird. Mit geeigneter Aufbereitungstechnologie werden die in den Beuteln enthaltenen Bioabfälle dem Vergärungsprozess zugänglich gemacht. Die Beutel selbst werden dann in der Nachrotte vollständig abgebaut und hinterlassen kein Mikroplastik.[5]

Wo liegt der Unterschied zwischen kompostierbaren Folienbeuteln und Papiertüten?

Die Bestandteile von kompostierbaren Folienbeuteln müssen bei der Prüfung und der Zertifizierung der Kompostierbarkeit offengelegt werden, wohingegen Papiertüten, besonders jene aus Kraftpapier, aus primären Holzfasern und speziellen Beschichtungen bestehen, deren chemische Bestandteile oft unbekannt sind und deren biologische Abbaubarkeit nicht zertifiziert wurde.

Obwohl Papierbeutel aus Kraftpapier die Papiersorte mit der höchsten Festigkeit darstellen, zeigen Bioabfallanalysen, dass viele Menschen ihren feuchten Küchenabfall gerne in einem Folienbeutel sammeln, um den Eimer sauber zu halten und den Abfall leichter in die Biotonne werfen zu können. Bei Papierbeuteln besteht die Gefahr, dass diese durch den feuchten Küchenabfall mit der Zeit durchweichen und noch im Eimer oder auf dem Weg zur Biotonne reißen.

Wie sollen Beutel aus biologisch abbaubaren Werkstoffen entsorgt werden?

Naheliegend ist der Biomüll oder der Komposthaufen, vorausgesetzt der Beutel ist mit Bioabfall gefüllt. Laut Verpackungsgesetzen in Österreich und Deutschland sind Biokunststoffverpackungen ansonsten immer in der gelben Tonne bzw. im gelben Sack zu entsorgen. Dies gilt auch für Bioabfallbeutel, wenn sie nicht für die Bioabfallsammlung verwendet werden.

Was ist der Vorteil von Biokunststoffen gegenüber Plastik?

Die Rohstoffe für Biokunststoffe wachsen jährlich mindestens einmal nach, es werden dadurch wertvolle fossile Ressourcen geschont. Teilweise werden brachliegende Anbaugebiete wieder aktiviert.

Bei jeder Art der Entsorgung von Biokunststoffen (Kompostierung, Vergärung oder Verbrennung) verhält sich der nachwachsende Anteil nahezu CO2 neutral. Es wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie die Pflanze während ihres kurzen Wachstums aufgenommen hat. Aus diesem Grund leisten Biokunststoffe einen äußerst geringen Beitrag zur Klimaerwärmung.

Wie lange dauert es, bis normales Plastik komplett zerfallen ist?

Bis Plastik abgebaut ist, vergehen mehrere Jahrhunderte. Die Halbwertszeit von herkömmlichem Plastikbeutel und anderen Produkten aus Plastik (Plastikgeschirr, Plastikteller, Strohhalme, etc.) beträgt zwischen 300 bis 500 Jahre!

Wie werden Biokunststoffe von herkömmlichen Kunststoffen unterschieden? Sind die Biomülltüten von NATURABIOMAT® kompostierbar?

Kompostierbare Biokunststoffe tragen eigene Logos, welche klar definieren, dass diese Materialien vollständig abbaubar sind. Diese Logos werden ausschließlich von dazu berechtigten Institutionen nach aufwendigen Testverfahren vergeben. Jährlich werden vorgeschriebene Kontrollprüfungen zum Erhalt der Zertifizierung durchgeführt. Zusätzlich werden am Markt ständig Proben gesammelt und in unabhängigen Prüflabors getestet. Alle unsere Produkte sind nach DIN EN 13432 und TÜV Ok compost HOME zertifiziert und deshalb können wir mit Stolz behaupten, dass sämtliche Biomülltüten und Bioabfallsäcke, die im BIOMAT®-Shop erhältlich sind, kompostierbar und biologisch abbaubar sind.

Bestellung & Versand

Welche Zahlungsmöglichkeiten gibt es?

Wir bieten Kauf auf Rechnung an mit einem Zahlungsziel von 30 Tagen.

Welche Gebiete werden in Europa beliefert?

Zum aktuellen Zeitpunkt sind Lieferungen nur an Lieferadressen in Österreich und Deutschland möglich. Bestellungen nach Deutschland können per E-Mail (sales@naturabiomat.de) angefragt werden.

Wie viel betragen die Versandgebühren?

Österreich: 5,00€ brutto

Wie lange dauert der Versand?

Soweit in der Artikelbeschreibung keine andere Frist angegeben ist, erfolgt die Lieferung in Österreich innerhalb 3-4 Tagen.

Wie kann ich den Versandstatus meiner Bestellung verfolgen?

Sobald Ihr Paket versendet wurde, erhalten Sie eine E-Mail mit Ihrer Sendungsnummer. Mit dieser Sendungsnummer können Sie den Versandstatus direkt auf der Webseite des Spediteurs verfolgen.

Kann ich meine Bestellung ändern oder stornieren?

Falls Sie sich kurzfristig umentschieden haben oder einen Fehler in Ihrer Bestellung bemerkt haben, können wir Ihre Bestellung gerne noch ändern oder stornieren, wenn die Bestellung noch nicht in unserem Lager verpackt wurde. In so einem Fall sollten Sie uns so schnell wie möglich kontaktieren, um den Versand der Ware noch aufzuhalten. Wir sind telefonisch Montag bis Donnerstag 8-17:00 Uhr erreichbar.

Falls Ihr Paket bereits versandbereit ist, können wir die Bestellung leider nicht stornieren. In diesem Fall können Sie uns die Waren nach Erhalt auf eigene Kosten zurückschicken

Telefonischer Kontakt: +43 5242 74 100.

Ist eine nachträgliche Änderung der Rechnung möglich?

Eine nachträgliche Änderung der Rechnung ist möglich und kostenpflichtig.

Welches Produkt bzw. wie viel habe ich letztes Mal bestellt?

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Wie viel beträgt die Mindestabnahmemenge bei Sonderproduktion für Mehrzweckbeutel?

Sonderproduktionen werden nur auf Anfrage gefertigt. Kontaktieren Sie hierfür unser Vertriebsteam unter der Telefonnummer +43 5242 74 100 für österreichische Kunden oder +49 5971 93 100 – 10 für Anfragen aus Deutschland. Sie können uns Ihre Anfrage auch per E-Mail auf die Adresse sales@naturabiomat.at senden.

Gesetzliche Bestimmungen

Bitte prüfen Sie die gesetzlichen Bestimmungen bzgl. Zulassung und Entsorgung von zertifiziert kompostierbaren Biokunststoffen in ihrem Land/ Ihrer Region.



Quellen

[1] Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft: Die Bestandsaufnahme der Abfallwirtschaft in Österreich – Statusbericht 2015. Wien.

[2] Gröll, K., Kern, M., & Siepenkothen, J. (2015): Optimierung der Erfassung von Küchen- und Nahrungsabfällen durch den Einsatz kompostierbarer Biobeutel –Praxisversuch Stadt Vellmar, Landkreis Kassel. In: Bio- und Sekundärrohstoffverwertung X. Stofflich – energetisch. Witzenhausen-Institut – Neues aus Forschung und Praxis. Kassel: Klaus Wiemer, Michael Kern, Thomas Raussen (Hrsg.), S. 170-189

[3] UBA-Texte 57/2018, Gutachten zur Behandlung biologisch abbaubarer Polymere, 90 ff, 2018

    [4] Solution: OK compost INDUSTRIAL, TÜV Austria. https://www.tuv.at/ok-compost-industrial/

    [5] Kern, M. et al., Müll und Abfall 2-17, S. 64-67, 2017